Tine
Raumkonzepte
29.10.2024
Professionelle Planung

Haben Sie die obigen Fragen für sich beantwortet, so beginnt die eigentliche Planung der Büroräume. Der Planungsprozess gliedert sich dabei traditionell in drei aufeinanderfolgende Schritte.

Internationale Normen für Büromöbel: DIN, EN und ISO im Überblick

Internationale Standards für Büromöbel gewährleisten Qualität, Sicherheit und Funktionalität am Arbeitsplatz. Die wichtigsten Normen stammen von den Organisationen DIN (Deutsches Institut für Normung), CEN (Europäisches Komitee für Normung) und ISO (Internationale Organisation für Normung). Diese Institutionen arbeiten eng zusammen, um harmonisierte Standards zu entwickeln, die weltweit Anwendung finden.

Die DIN EN 527 definiert beispielsweise Anforderungen an Büroarbeitstische hinsichtlich Abmessungen, Stabilität und Sicherheit. Für Bürodrehstühle gilt die DIN EN 1335, die ergonomische Aspekte wie Sitzhöhe, Rückenlehnenneigung und Armlehnenposition regelt. Diese Normen tragen maßgeblich zur Gesunderhaltung der Mitarbeiter*innen bei, indem sie ergonomisch optimale Arbeitsbedingungen fördern [Umweltgutachterausschuss].

Globale Gültigkeit durch ISO-Normen

ISO-Normen haben eine besondere Bedeutung, da sie weltweit anerkannt sind und den internationalen Handel erleichtern. Die ISO 9241-5 beispielsweise legt ergonomische Anforderungen an Büroarbeitsplätze mit Bildschirmgeräten fest. Sie berücksichtigt Faktoren wie Beleuchtung, Akustik und Raumklima, die für ein produktives Arbeitsumfeld essentiell sind.

Für Unternehmen bieten diese Standards nicht nur Rechtssicherheit, sondern auch wirtschaftliche Vorteile. Durch die Einhaltung internationaler Normen können Firmen ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern und den Zugang zu globalen Märkten erleichtern. Zudem fördern einheitliche Standards die Innovation, da sie eine gemeinsame Basis für die Entwicklung neuer Produkte und Technologien schaffen [International Electrotechnical Commission].

Zertifizierung und Konformität

Um die Einhaltung der Normen nachzuweisen, können Hersteller*innen ihre Produkte von unabhängigen Prüfstellen zertifizieren lassen. Dies schafft Vertrauen bei Kund*innen und erleichtert die Auswahl geeigneter Büromöbel für Einkäufer*innen. Der Prozess der Standardisierung und Zertifizierung unterliegt dabei strengen Regeln, die von den jeweiligen Normungsorganisationen festgelegt werden, um Transparenz und Qualität zu gewährleisten [International Organization for Standardization].

Ergonomie am Arbeitsplatz: Globale Standards für Gesundheit und Produktivität

Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung gewinnt international zunehmend an Bedeutung. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betont den Zusammenhang zwischen ergonomischen Arbeitsbedingungen und der Gesundheit von Arbeitnehmer*innen. Globale Standards zielen darauf ab, muskuloskelettale Erkrankungen zu reduzieren und die Arbeitseffizienz zu steigern.

Die ISO 9241-210 definiert Richtlinien für die ergonomische Gestaltung interaktiver Systeme. Diese Norm berücksichtigt nicht nur physische, sondern auch kognitive Aspekte der Mensch-Computer-Interaktion. Durch die Anwendung dieser Standards können Unternehmen die Benutzerfreundlichkeit ihrer Softwaresysteme verbessern und somit die kognitive Belastung ihrer Mitarbeiter*innen reduzieren.

Anpassungsfähige Arbeitsumgebungen

Moderne ergonomische Konzepte gehen über statische Arbeitsplätze hinaus. Die OECD empfiehlt flexible Arbeitsumgebungen, die verschiedene Arbeitsstile unterstützen. Höhenverstellbare Schreibtische und dynamische Sitzlösungen ermöglichen es den Mitarbeiter*innen, ihre Körperhaltung regelmäßig zu variieren. Dies fördert die Durchblutung und reduziert das Risiko von Rückenbeschwerden [OECD].

Ergonomische Standards berücksichtigen zunehmend auch psychosoziale Faktoren. Die Gestaltung von Büroräumen nach dem Prinzip des "Activity-Based Working" ermöglicht es Mitarbeiter*innen, je nach Aufgabe den optimalen Arbeitsbereich zu wählen. Dies kann Stress reduzieren und die Zusammenarbeit fördern.

Messung und Optimierung

Zur Bewertung der ergonomischen Qualität von Arbeitsplätzen dienen standardisierte Messmethoden. Der RULA-Score (Rapid Upper Limb Assessment) beispielsweise ermöglicht eine schnelle Einschätzung der Belastung der oberen Extremitäten. Unternehmen können diese Methoden nutzen, um kontinuierlich Verbesserungen vorzunehmen und die Gesundheit ihrer Belegschaft langfristig zu schützen.

Für wie viele Mitarbeiter sollten Sie Ihr neues Büro planen?

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Tine
Einrichtung & Design

Sicherheit first: Weltweite Richtlinien für Büroausstattung und Arbeitsmittel

Die Sicherheit von Büroausstattung und Arbeitsmitteln unterliegt strengen internationalen Regularien. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) hat Konventionen verabschiedet, die grundlegende Sicherheitsstandards für Arbeitsplätze weltweit festlegen. Diese Richtlinien dienen als Basis für nationale Gesetzgebungen und betriebliche Sicherheitskonzepte.

Ein zentraler Aspekt der Bürosicherheit ist die elektrische Sicherheit. Die IEC 60950-1 definiert globale Standards für die Sicherheit von Informationstechnikgeräten. Diese Norm berücksichtigt Risiken wie Stromschläge, Brandgefahr und mechanische Gefahren. Hersteller*innen müssen ihre Produkte entsprechend dieser Vorgaben konzipieren und testen [International Electrotechnical Commission].

Brandschutz und Evakuierung

Internationale Brandschutzrichtlinien wie die NFPA 101 (Life Safety Code) beeinflussen die Gestaltung von Bürogebäuden und -räumen. Sie regeln unter anderem die Anordnung von Fluchtwegen, die Installation von Brandmeldesystemen und die Verwendung feuerhemmender Materialien. Die Umsetzung dieser Standards erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Architekt*innen, Facility Manager*innen und Sicherheitsexpert*innen.

Ergänzend dazu gewinnen Evakuierungskonzepte an Bedeutung. Moderne Bürogebäude implementieren intelligente Leitsysteme, die im Notfall dynamisch die sichersten Fluchtwege anzeigen. Diese Systeme berücksichtigen Echtzeitdaten über die Ausbreitung von Gefahren und die Verteilung von Personen im Gebäude.

Arbeitsmittelsicherheit im digitalen Zeitalter

Mit der zunehmenden Digitalisierung erweitern sich die Sicherheitsanforderungen an Arbeitsmittel. Die ISO/IEC 27001 etabliert Standards für Informationssicherheitsmanagementsysteme. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sowohl Hardware als auch Software den Schutz sensibler Daten gewährleisten. Dies umfasst Maßnahmen wie verschlüsselte Datenübertragung, sichere Authentifizierungsmethoden und regelmäßige Sicherheitsupdates für alle im Büro verwendeten digitalen Geräte.

Nachhaltigkeit im Fokus: Internationale Zertifizierungen für umweltfreundliche Büroeinrichtungen

Die globale Bewegung hin zu nachhaltigen Geschäftspraktiken spiegelt sich in der zunehmenden Bedeutung von Umweltzertifizierungen für Büroeinrichtungen wider. Das LEED-Zertifizierungssystem (Leadership in Energy and Environmental Design) hat sich als internationaler Standard für umweltfreundliches Bauen und Einrichten etabliert. Es bewertet Aspekte wie Energieeffizienz, Wasserverbrauch und die Verwendung nachhaltiger Materialien in Bürogebäuden und deren Ausstattung [U.S. Green Building Council].

Ergänzend dazu gewinnt das Cradle-to-Cradle-Prinzip an Relevanz für die Büromöbelproduktion. Dieses Konzept fördert die Entwicklung von Produkten, die am Ende ihres Lebenszyklus vollständig recycelt oder biologisch abgebaut werden können. Hersteller*innen, die nach diesem Prinzip arbeiten, müssen strenge Kriterien hinsichtlich Materialgesundheit, Wiederverwendbarkeit und sozialer Fairness erfüllen.

Ganzheitliche Betrachtung des Büroökosystems

Der Fokus verschiebt sich zunehmend von einzelnen Produkten hin zu einer ganzheitlichen Betrachtung des Büroökosystems. Die ISO 14001 für Umweltmanagementsysteme bietet einen Rahmen, um die Umweltauswirkungen aller Aspekte des Bürobetriebs zu erfassen und zu optimieren. Dies umfasst nicht nur die Auswahl nachhaltiger Möbel, sondern auch Faktoren wie Energiemanagement, Abfallreduzierung und umweltfreundliche Beschaffungspraktiken.

Innovative Ansätze wie das "Internet of Things" (IoT) ermöglichen eine präzise Steuerung und Optimierung des Ressourcenverbrauchs in Büroumgebungen. Smarte Sensoren und Steuerungssysteme können beispielsweise den Energieverbrauch in Abhängigkeit von der tatsächlichen Nutzung regulieren und so zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen beitragen.

Soziale Nachhaltigkeit als integraler Bestandteil

Zertifizierungen wie SA8000 rücken die soziale Verantwortung in der Lieferkette von Büromöbeln in den Vordergrund. Diese Standards gewährleisten faire Arbeitsbedingungen und ethische Praktiken bei der Herstellung von Büroausstattung. Unternehmen, die solche zertifizierten Produkte wählen, tragen somit nicht nur zur ökologischen, sondern auch zur sozialen Nachhaltigkeit bei.

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Implementierung globaler Standards: Praxistipps für Geschäftsführer*innen und HR-Manager*innen

Die erfolgreiche Umsetzung internationaler Standards in der Bürogestaltung erfordert eine strategische Herangehensweise. Ein erster Schritt besteht in der Durchführung einer umfassenden Bestandsaufnahme, bei der bestehende Arbeitsplätze und -prozesse analysiert werden. Hierbei können digitale Tools wie 3D-Scans und Arbeitsplatzanalyse-Software eingesetzt werden, um präzise Daten zu erheben und Optimierungspotenziale zu identifizieren.

Die Einbindung der Mitarbeiter*innen in den Implementierungsprozess ist von zentraler Bedeutung. Partizipative Ansätze, wie Design-Thinking-Workshops, ermöglichen es, die Bedürfnisse und Erfahrungen der Belegschaft zu berücksichtigen. Dies fördert nicht nur die Akzeptanz der Veränderungen, sondern kann auch zu innovativen Lösungen führen, die über die Mindestanforderungen der Standards hinausgehen [OECD].

Schrittweise Anpassung und kontinuierliche Verbesserung

Eine phasenweise Implementierung ermöglicht es, Ressourcen effizient einzusetzen und aus Erfahrungen zu lernen. Pilotprojekte in ausgewählten Abteilungen können als Testfeld dienen, bevor Änderungen unternehmensweit ausgerollt werden. Dabei ist es essenziell, klare Metriken zur Erfolgsmessung zu definieren, die sowohl quantitative als auch qualitative Aspekte berücksichtigen.

Die Schulung von Führungskräften und Mitarbeiter*innen zu den neuen Standards und deren Bedeutung für Gesundheit, Sicherheit und Nachhaltigkeit ist unerlässlich. E-Learning-Module und interaktive Workshops können genutzt werden, um ein tiefgreifendes Verständnis zu fördern und eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung zu etablieren.

Technologische Integration und Datennutzung

Die Integration von IoT-Technologien und Datenanalyse-Tools ermöglicht eine dynamische Anpassung der Büroumgebung an sich ändernde Anforderungen. Sensoren können Nutzungsmuster erfassen und automatisch Anpassungen vornehmen, um Energie zu sparen oder das Raumklima zu optimieren. Die gewonnenen Daten dienen als Grundlage für evidenzbasierte Entscheidungen bei zukünftigen Anpassungen und Investitionen.

Abschließend ist die regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung der implementierten Standards unerlässlich, um mit globalen Entwicklungen Schritt zu halten. Die Einrichtung eines interdisziplinären Teams, das Trends beobachtet und Empfehlungen ausspricht, kann dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität des Unternehmens langfristig zu sichern.

Quellenverzeichnis

  1. Umweltgutachterausschuss. Studie CSR-Prüferpflicht Umweltgutachter. EMAS, 2023. https://www.emas.de/fileadmin/user_upload/4-pub/Studie_CSRD-Pruefpflicht_Umweltgutachter.pdf
  2. International Electrotechnical Commission. International Standards - IEC. IEC, 2023. https://www.iec.ch/publications/international-standards
  3. International Organization for Standardization. ISO/IEC Directives. ISO, 2023. https://www.iso.org/directives
  4. OECD. OECD-Indikatoren - Bildung auf einen Blick 2024. BMBF, 2024. https://www.bmbf.de/SharedDocs/Downloads/de/2024/2024_09_oecd-studie_bildung-auf-einen-blick.pdf?__blob=publicationFile&v=2
  5. U.S. Green Building Council. LEED Rating System. USGBC, 2023.
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Tine Wagemann
Diplom Architektin
Leiterin Einrichtung & Design

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